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Arbeitsmodelle der Zukunft und die Eingliederung in die Bauwirtschaft

Bauarbeiter Baustelle Flexarbeiten

Teilzeit oder Vollzeit: Welche Arbeitsmodelle stärken die Bauwirtschaft der Zukunft?

Die Bauwirtschaft befindet sich in einem ständigen Wandel. Während der demografische Wandel und der Fachkräftemangel viele Unternehmen dazu zwingen, flexiblere Arbeitsmodelle in Betracht zu ziehen, stellt sich die Frage: Ist Teilzeit oder Vollzeit der bessere Weg für eine starke Bauwirtschaft? Diese Frage muss differenziert betrachtet werden, da es wesentliche Unterschiede zwischen den Anforderungen an Arbeitskräfte auf der Baustelle und denjenigen im Büro gibt. Während im Büro immer mehr über flexible Modelle wie Teilzeit nachgedacht wird, bleibt die Vollzeitbeschäftigung auf Baustellen nach wie vor unerlässlich.

In diesem Blogbeitrag untersuchen wir, welche Arbeitsmodelle in der Bauwirtschaft am sinnvollsten sind und welche Rolle Technologien wie Automatisierung, Maschinen und Drohnen in Zukunft spielen werden.


Vollzeitbeschäftigung auf Baustellen: Ein Muss für kontinuierliche Projekte

Baustellen sind Arbeitsumgebungen, die von dynamischen, oft wetterabhängigen und zeitkritischen Prozessen geprägt sind. Deshalb ist auf Baustellen nach wie vor eine Vollzeitbeschäftigung die Norm. Bauprojekte erfordern die ständige Anwesenheit von Arbeitskräften, um die Arbeiten im vorgesehenen Zeitrahmen fertigzustellen. Die physische Präsenz von Arbeitern und Aufsichtspersonal ist oft unerlässlich, insbesondere da viele Aufgaben eine kontinuierliche Ausführung erfordern.

Vorteile der Vollzeitbeschäftigung auf Baustellen

  1. Kontinuität und Effizienz: Bauprojekte erfordern eine durchgehende Präsenz der Arbeiter, um sicherzustellen, dass die geplanten Arbeiten fristgerecht abgeschlossen werden. Ein Wechsel zwischen Teilzeitkräften könnte die Koordination und die Fertigstellung der Projekte gefährden.

  2. Koordination zwischen Gewerken: Auf Baustellen arbeiten verschiedene Gewerke oft eng zusammen. Vollzeitbeschäftigte können effizienter koordiniert werden, und mögliche Verzögerungen durch Teilzeitarbeit lassen sich besser vermeiden.

  3. Physische Präsenz und Sicherheit: Die physische Anwesenheit der Arbeiter ist besonders in sicherheitskritischen Bereichen unverzichtbar. Arbeiten wie Betonieren, Stahlkonstruktionen oder Mauern erfordern eine kontinuierliche, direkte Überwachung und Durchführung.


Teilzeitbeschäftigung im Büro: Flexibilität für Planer und Verwaltung

Während die Arbeit auf der Baustelle Vollzeitkräfte benötigt, könnte Teilzeitbeschäftigung im Büro eine mögliche Lösung sein, um der wachsenden Nachfrage nach flexiblen Arbeitsmodellen gerecht zu werden. Angestellte in der Bauplanung, im Projektmanagement oder in der Verwaltung könnten von flexiblen Arbeitszeiten profitieren, ohne dass die Effizienz leidet.

Vorteile der Teilzeitbeschäftigung im Büro

  1. Flexibilität und Work-Life-Balance: Besonders in Bereichen wie Planung, Architektur oder Projektmanagement ermöglicht Teilzeitarbeit eine bessere Work-Life-Balance, ohne dass die Produktivität leidet. Viele dieser Aufgaben können flexibel gestaltet und remote erledigt werden.

  2. Remote-Arbeit und Digitalisierung: Dank moderner Technologien wie Building Information Modeling (BIM) und cloudbasierter Projektmanagementsoftware können viele Aufgaben in der Verwaltung und Planung von überall erledigt werden. Das erleichtert es, Teilzeitbeschäftigung oder flexible Arbeitszeiten zu implementieren.

  3. Zufriedenheit und Mitarbeiterbindung: Flexiblere Arbeitszeiten tragen dazu bei, die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen und langfristig Fachkräfte zu binden, was in Zeiten des Fachkräftemangels besonders wichtig ist.

Herausforderungen der Teilzeitbeschäftigung im Bauwesen

Teilzeitbeschäftigung im Büro hat ihre Vorteile, jedoch zeigen aktuelle Daten, dass Remote-Arbeit in der Bauwirtschaft wieder zurückgeht. Eine Studie von Statista zeigt, dass Remote-Arbeit im Baugewerbe zwischen 2020 und 2022 einen Anstieg erlebte, doch seit Mitte 2023 hat sich dieser Trend umgekehrt. Der Grund dafür liegt in der Notwendigkeit einer stärkeren physischen Präsenz von Aufsichtspersonal auf Baustellen, da viele Bauprojekte eine kontinuierliche Überwachung und direkte Koordination erfordern.

Obwohl in Büros grundsätzlich mehr Flexibilität möglich ist, gibt es auch hier Herausforderungen. Insbesondere die Integration und Koordination zwischen den Baustellen und den Büros kann erschwert werden, wenn wichtige Entscheidungsträger oder Planer nicht vor Ort sind, um komplexe Situationen sofort zu lösen.


Der Rückgang der Remote-Arbeit: Notwendigkeit physischer Präsenz auf Baustellen

Remote-Arbeit ist in vielen Branchen auf dem Vormarsch, doch in der Bauwirtschaft zeigt sich ein anderes Bild. Obwohl während der COVID-19-Pandemie viele Unternehmen in der Branche auf Remote-Modelle umgestiegen sind, geht der Trend seit 2023 wieder zurück. McKinsey berichtet, dass insbesondere auf Baustellen eine kontinuierliche physische Präsenz von Aufsichtspersonal erforderlich ist, um Sicherheitsstandards einzuhalten und die Arbeitsprozesse zu überwachen.

Während also Büroangestellte in der Bauwirtschaft zunehmend remote arbeiten könnten, ist es auf Baustellen notwendig, dass Projektleiter, Bauleiter und Aufsichtspersonal vor Ort sind. Bis die Automatisierung in der Bauwirtschaft ein gewisses Niveau erreicht, bleibt diese menschliche Aufsicht unverzichtbar.


Die Rolle von Automatisierung und Technologie auf Baustellen

Die Zukunft der Bauwirtschaft wird jedoch stark von Automatisierung und Technologie geprägt sein. Maschinen, Drohnen und automatisierte Prozesse übernehmen zunehmend Aufgaben, die bisher von Arbeitskräften ausgeführt wurden. In den nächsten Jahren könnte dies die Anforderungen an die Präsenz von Arbeitskräften auf Baustellen verändern.

1. Automatisierte Maschinen und Drohnen

Automatisierte Maschinen und Drohnen übernehmen bereits heute Aufgaben wie Vermessungen, Sicherheitsprüfungen und Inspektionen auf Baustellen. Dadurch wird die Effizienz gesteigert und der Bedarf an menschlichen Arbeitskräften in bestimmten Bereichen reduziert. In der Zukunft könnten diese Technologien weiter ausgebaut werden, sodass physische Präsenz nur noch bei sicherheitskritischen Aufgaben erforderlich ist, während die Überwachung und Kontrolle aus der Ferne erfolgt.

2. Weniger körperliche Arbeit, mehr technische Qualifikationen

Durch den zunehmenden Einsatz von Automatisierung wird sich auch der Arbeitsmarkt in der Bauwirtschaft verändern. Zukünftig wird es weniger Bedarf an klassischer körperlicher Arbeit geben, während der Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften steigt, die Maschinen bedienen und automatisierte Prozesse überwachen können. Diese Entwicklung könnte auch dazu führen, dass auf Baustellen in Zukunft flexiblere Arbeitsmodelle wie Teilzeit denkbar werden, zumindest in Bereichen, in denen technische Expertise statt körperlicher Arbeit gefragt ist.


Fazit: Flexibilität und Technologie als Schlüssel für die Zukunft der Bauwirtschaft

In der Bauwirtschaft bleibt Vollzeitbeschäftigung auf Baustellen nach wie vor die bevorzugte Arbeitsform, da physische Präsenz und kontinuierliche Arbeit unerlässlich sind. Teilzeitmodelle und Remote-Arbeit könnten in der Verwaltung und Planung jedoch eine größere Rolle spielen, wenn diese Bereiche zunehmend digitalisiert und automatisiert werden.

Allerdings zeigen aktuelle Daten, dass Remote-Arbeit wieder rückläufig ist, da Aufsicht und Koordination vor Ort weiterhin entscheidend sind. In der Zukunft könnten Automatisierung und Drohnen jedoch zu einem Wandel führen, bei dem hochqualifizierte Arbeitskräfte für die Steuerung und Überwachung von Maschinen gefragt sind, während die traditionelle, körperliche Arbeit zurückgeht.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Technologien weiterentwickeln und ob Teilzeitmodelle und flexible Arbeitsformen auch auf Baustellen zunehmend Einzug halten. Klar ist jedoch, dass Unternehmen, die sich frühzeitig auf diese Veränderungen einstellen und sich technologische Innovationen zunutze machen, gut für die Zukunft der Bauwirtschaft aufgestellt sein werden.


Quellen:

  • Statista: Entwicklung der Remote-Arbeit in der Bauwirtschaft (2020-2023)

  • McKinsey & Company: Analyse der Notwendigkeit physischer Präsenz auf Baustellen

  • Building Information Modeling (BIM) Institute: Digitalisierung in der Bauwirtschaft

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